Schon wieder werden einige sagen. Ja schon wieder werde ich sagen. Und ich freue mich jedes Mal wieder. Der ursprüngliche Plan war für dieses Jahr mit der F?hre von Triest nach Durres / Albanien zu reisen. Allerding war im Vorfeld nicht so ganz sicher ob diese F?hre überhaupt fahren wird im Sommer. Dazu kam dass ich eine ziemlich anstrengende Frühjahrssaison hinter mich gebracht habe und einfach nur v?llig ausgelaugt war. Deswegen der Entschluss über kleine Umwege direkt nach Mljet / Kroatien zur reisen und mit einer gr??eren Runde durch Bosnien Herzigowina wieder zurück. Hardcore Chilling auf gewohntem Terrain kwasi.
Verena reist mit ihrem bew?hrten PX125 Blechroller mit 177 ccm und 9.4 PS, ich werde wieder mit meinem ukrainischen Gespann mit spandauer Herz unterwegs sein.
Startbild as usual … (ein Klick auf die Bilder vergr??ert diese)
Der erste Reisetag führt uns über Wertheim, durch das zauberhafte Taubertal, über Tauberbischofsheim in Richtung N?rdlingen. Auf der B25 kommt uns in voller Fahrt mit wehendem Hemd ein Russengespann entgegen dass mir verdammt bekannt vorkommt. In der Tat, sp?ter lese ich im Forum dass es der Markus aka Russenjesus gewesen ist. Sehr l?ssig das ?
Vorbei an dem wundersch?nen Reimlingen richte ich das Vorderrad in Richtung Augsburg. Am frühen Nachmittag schlagen wir in Maisach beim Albin und seiner Familie auf. Ein sehr angenehmer Ort mit noch angenehmeren Bewohnern. Ich fühle mich wie immer sehr wohl. Wir beziehen Albins Wohnmobil für die Nacht. Eine Premiere kwasi, haben wir doch noch niemals in einem solchen Gef?hrt gen?chtigt.
Natürlich verschlechtert sich das Wetter am Abend und es regnet auch in der Nacht. Und der Morgen? Ja … auch am Morgen regnet es so dass wir beschlie?en gleich in der Plastehaut zu starten.
Erstamal verwende ich diese komischen Goretex Socken die man in den Stiefeln tr?gt. Funktionieren erstaunlich gut die Dinger …
Wir sind noch nicht allzu lange unterwegs, da h?rt es auch auf zu regnen. Wir trauen dem Frieden nicht und kommen erst sp?t aus den Regenklamotten wieder raus. Den urspünglichen Plan, die Gro?glockner Hochalpenstra?e zu fahren lassen wir aus. Zu unsicher empfinden wir die Wettersituation und wir haben nicht wirklich Lust auf Kurvengeschl?ngel bei Regen. Zumal Verenas PX nicht wirklich sparsam beladen ist. Wir ?ndern also den Kurs in Richtung Felber-Tauern-Tunnel. Nicht sch?n aber effizient.
Bei einer Pause irgendwo in ?sterreich genie?e ich die erste nicht selbst gemachte Bosna meines Lebens. Sehr lecker das … ?
Man sieht dem Kahlgryndigen die Vorfreude an.
Nach dem Tunnel kommen nehmen wir uns ein Zimmer im Matreier Tauernhaus. Nicht ganz billig aber von sehr guter Qualit?t.
Es gibt sogar einen regenfesten Unterstand für die Fahrzeuge. War auch n?tig denn mittlerweile hat es uns wieder heftig vollgeregnet.
Ein vollhochwertiges Abendessen bietet das Tauernhaus ebenfalls ?
Am n?chsten Morgen brauchen wir dringend eine Tankstelle. Der Rechenknecht führt uns zu einer kleinen Dorftanke in Matrei (glaube ich) wo wir das Fass und das F?sschen füllen. Verena geht bezahlen und versorge die Kr?der. Soll hei?en ich r?ume freundlich die Zapfs?ule. Dazu schiebe ich das Gespann bergab, zu faul einen Gang einzulegen schlage ich die Lenkstange in Richtung Bordstein ein. Ich gehe zurück und hole den Roller. In diesem Moment ruft die Kassiererin hektisch: „Das Auto rollt davon“ … Welches Auto denke ich noch und sehe wie sich mein Gespann auf und davon macht. Kurz bin ich wie erstarrt. Halte ich doch den Roller in H?nden den ich ungern wegwerfen m?chte. Verena spurtet reaktionsschnell los und kurz sieht es so aus als k?nne sie das Gespann noch erreichen. Das Dneprtier hoppelt über einen Bordstein, verharrt kurz auf einem Rasenstück, um dann ein einer eleganten Rechtskurve wieder zu beschleunigen. Kurz darauf schl?gt es in einem Zaun eine welcher es glücklicherweise aufhalten kann.
Das h?tte b?se enden k?nnen. Hinter dem Zaun geht es gut 10 m fast senkrecht in die Tiefe auf einen leeren Parkplatz vor einem Friseurgesch?ft. Was h?tte da alles passieren k?nnen …
In dem Haus, zudem offensichtlich der Zaun geh?rt erreiche ich eine junge Frau, vermutlich die Friseurin, und erkl?re ihr zitternd mein Mi?geschick. Sie meint nur „wir sollten jetzt auf den Schreck erst einmal einen Schnaps trinken …“ (9:00 morgens). Das Haus und der Zaun geh?ren ihrem Onkel den sie aber gerade nicht erreichen kann. Ich solle einfach meine Telefonnummer da lassen. Meinen Vorschlag meinen Personalausweis abzufotografieren lehnt sie ab. Dass ich mich gemeldet habe reicht ihr als Vertrauensbeweis. Ich habe bis heute noch nichts von ihrem Onkel geh?rt …